Jenseitswanderungen.

Jenseitswanderungen.
Jenseitswanderungen.
 
Reisen in das Jenseits sind als Motiv vieler Mythen und Erzählungen, aber auch als Bestandteil schamanistischer Riten seit alter Zeit und bei fast allen Völkern bekannt. Der babylonische Gilgamesch geht bis an das Ende der Welt und fährt über die Wasser des Todes zu seinem Urahn Utnapischti, in den griechischen Mythen müssen Orpheus und Herakles in den Hades hinabsteigen, der germanische Gott Hermod reitet in das Totenreich Hel. Der Weg ist meist gefahrvoll: Dämonen, wilde Tiere, reißende Ströme oder auferlegte Prüfungen (z. B. Schweigegebot) müssen bewältigt werden. Die Helden haben ein bestimmtes Ziel: das Wasser oder die Pflanze des Lebens zu suchen, einen geliebten Verstorbenen zurückzugewinnen, den Kampf um einen höllischen Kontrakt; im Ritus finden sich Jenseitswanderungen als Begleitung der Seele ins Jenseits oder zum Erkenntnisgewinn.

Universal-Lexikon. 2012.

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